Das Wah-Wah-Pedal wurde ursprünglich entwickelt, um eine Spieltechnik nachzuahmen, die der Trompeter Clyde McCoy in den 1920er und 1930er Jahren mit seinem Dämpfer populär gemacht hat. Daher wurde das erste Wah-Pedal auch Clyde-McCoy-Wah-Wah genannt und von der Thomas Organ Company in Kalifornien hergestellt. Kurz darauf folgten von der Firma Vox das V846 und das Cry-Baby, die in ihren grundlegenden technischen Aspekten bis heute von der Firma Dunlop in zahlreichen Varianten gefertigt werden.
Technisch betrachtet entsteht der „Wah-Wah“-Effekt durch einen Klangfilter, der als Bandpass mit Resonanzspitze beschrieben wird; die Resonanzfrequenz wird innerhalb des Spektrums verschoben. Die Steuerung erfolgt durch das Pedal (=Wippe), was dem Spieler erlaubt, die Hände frei zu behalten.
Stellung dieser Wippe wird im Innern des Gehäuses durch ein spezifisches Bauteil erfasst, das die Resonanzfrequenz beeinflusst. In der Regel geschieht dies über ein Potentiometer, das durch eine Zahnstange betätigt wird, obwohl es auch Modelle gibt, die stattdessen verstimmbare Spulen oder Fotowiderstände nutzen, die von einem Lichtsystem gesteuert werden.
Die Klangqualität wird durch die Höhe der Resonanzspitze und den Bereich der Frequenzvariationen bestimmt. Einige Wah-Pedale bieten die Möglichkeit, die Güte „Q“ des Filters anzupassen, was zusätzliche Klangvarianten ermöglicht. In der klassischen Konstruktion befindet sich das kontrollierte Bauteil direkt im Signalweg. Durch Staubablagerung und mechanischen Verschleiß, können Potentiometer im Laufe der Zeit störende Geräusche produzieren, während bei modernen Designs mit elektronischer Steuerung solche Probleme vermieden werden.
Seit den 1980er Jahren hat sich daher die Firma Morley als eine wichtige Instanz im Bereich der Wah-Sounds etabliert, die eine weichere und weniger aggressive Klangalternative zu den Cry-Baby-Pedalen bietet. Morley verwendet diese elektro-optischen Steuerungen, die verschleißfrei sind.
In den 1990ern kamen schalterlose Wah-Wah-Pedale hinzu. Sowohl Dunlop- als auch Morley-Pedale wurden mehrfach als Grundlage für Signature-Pedale von Künstlern wie Steve Vai, Mark Tremonti und George Lynch verwendet. Besonders erwähnt sei auch das WH-10 von Ibanez, das durch John Frusciante von den Red Hot Chili Peppers Kultstatus erlangte.
Die als preisgünstig empfundene Kunststoffausführung dieses Pedals bietet einen einzigartigen Wah-Sound, der anders als bei vielen Konkurrenzprodukten ohne Spule erzeugt wird.
Neuere Modelle verändern die Resonanzfrequenz über eine Steuerspannung, die in einen Voltage Controlled Filter (VCF) integriert ist. Solche VCFs finden sich typischerweise in Synthesizern und können auch ohne Pedal betrieben werden. Bei Variationen wie Auto-Wah oder Touch-Wah wird die Frequenz durch die Anschlagstärke des Spielers geregelt, was diesen Effekt besonders im Funk-Stil attraktiv macht.
Berühmte Wah-Wah-Nutzer der 1960er und 1970er Jahre waren Jimi Hendrix, David Gilmour und Eric Clapton. Gitarristen wie Michael Schenker etablierten den Fixed-Wah Sound in ihren Soli (=bei dem das Wah Wah permanent in einer Stellung bleibt). Marc Knopfler nutze im Song „Money for nothing“ das Wah Wah über sein Akkordspiel und auch in Hits von Guns’n’Roses oder bei Steve Vai ist dieses Pedal nicht wegzudenken. Auch in härteren Musikrichtungen ist das WahWah seit den 90ern etabliert, wie z. B. bei Kirk Hammett von „Metallica“ oder Tom Morello von „Rage Against The Machine“.
Das Wah-Wah-Pedal zählt zweifellos zu den populärsten Effekten für die E-Gitarre und wird heutzutage vielseitig in allen Genren eingesetzt.