Der Chorus-Effekt verleiht dem Signal einen breiten und reichhaltigen Klang und zählt zu den beliebtesten Effekten für Gitarre und Bass.
Er entsteht durch eine Signalverzögerung von 20 bis 40 ms, die durch einen Low-Frequency Oscillator (LFO) moduliert wird.
Es gibt verschiedene Arten von Chorus-Effekten:
Monochorus - mit einer einzelnen Verzögerungsleitung und einem LFO, der das modulierte Signal mit dem Originalsignal mischt.
Stereochorus - mit zwei unabhängigen Modulen.
Multichorus - der vier oder sogar acht separate Echoleitungen und LFOs verwendet.
Die wesentlichen Parameter des Chorus sind die Delay-Time (Verzögerungszeit, die vom LFO beeinflusst wird), die Depth (die Intensität des LFOs), die Waveform (die Form des LFOs) sowie Mix- und Pan-Parameter. Mit diesen Einstellungen kann das Verhältnis zwischen Original- und Effektsignal bestimmt sowie die Position der verschiedenen Signale in einem Stereopanorama festgelegt werden.
Aufbau:
Der Chorus-Effekt baut auf dem Delay-Effekt auf, indem jede zusätzliche Stimme des Chorus durch eine eigene Delay-Schaltung erzeugt wird. Bei einem Chorus mit sechs Stimmen wird das Signal sechsmal abgegriffen, moduliert und zeitversetzt dem Ausgangssignal hinzugefügt.
Dieser zeitliche Versatz ist entscheidend, um eine Mehrstimmigkeit zu erzeugen, anstatt das Signal einfach nur lauter zu machen. Dieses Prinzip ähnelt dem Klang einer 12-saitigen Gitarre, bei der die doppelt geführten Saiten leicht zeitlich versetzt angeschlagen werden.
Zusätzlich wird der Klang moduliert, sodass jede Stimme abwechselnd mit leicht unterschiedlichen Geschwindigkeiten wiedergegeben wird. Dadurch verändert sich die Schwingungsdauer, was wiederum die Tonhöhe beeinflusst und den typischen Schwebeeffekt erzeugt, der mit zunehmender Anzahl von Stimmen immer stärker wird.
Unterschiede zwischen verschiedenen Chorus-Effekten liegen in der Anzahl der Stimmen, der Modulationsvielfalt und ob sie stereo- oder monofähig sind. Zudem klingen verschiedene Modelle je nach Schaltung und verwendeten Bauteilen sehr unterschiedlich.
Verwendung:
Der Chorus wird typischerweise eingesetzt, wenn ein breiterer Klang benötigt wird, der über eine einzelne Stimme hinausgeht.
Während bei der akustischen Gitarre der Satz gilt „Weniger ist mehr“, so wird bei der E-Gitarre der Chorus oft etwas stärker für psychedelische Sounds eingesetzt.
Auch bei Bass-Gitarren findet er Verwendung, jedoch empfiehlt es sich hier einen speziellen Bass-Chorus zu benutzen.
Weitere Instrumente wären Keyboard, Orgel, Synthesizer, Schlagzeug und Hintergrundgesang.